Der Gargano-Nationalpark ist mit einer Fläche von mehr als 118 000 Hektar eines der größten Naturschutzgebiete Italiens. Seine außergewöhnliche Artenvielfalt macht ihn zu einer biologischen Oase.
Die Vielfalt zeigt sich sofort in den unterschiedlichen Landschaften, die aufeinander folgen: von hohen Felsküsten bis zu Karstplateaus, von engen bewaldeten Schluchten bis zu Küstenseen, von Wäldern bis zu Steppen mit echten Wüstenabschnitten. Die Fauna und Flora ist sehr reichhaltig. Für letztere gibt es mehr als 2200 Arten, etwa 35 % des gesamten floristischen Erbes Italiens.
Von großer Bedeutung sind die jahrhundertealten Buchenwälder, die nur 300 Meter über dem Meeresspiegel wachsen, ein Rekord in Europa. Der Gargano-Nationalpark wird auch durch die Aleppo-Kiefer, die Truthahn-Eiche, die Steineiche, den Feld-Ahorn, die Manna-Esche, die Hainbuche, den Opal-Ahorn, den Berg-Ahorn, die Stieleiche, die Berg-Ulme, die Feld-Ulme, die Linde und die Dachse bereichert, deren Population die größte in Süditalien ist.
Das Unterholz ist reich an Pflanzen und Blumen, darunter auch Orchideen, von denen der Gargano-Nationalpark die größte Anzahl an Arten in Europa und im Mittelmeerraum aufweist.
Weiter unten im Tal ändert sich die Vegetation und es überwiegen Steppenlandschaften, die reich an Kaktusfeigen, Euphorbien und Schwertlilien sind und in denen ein ganz besonderer Pilz wächst, der „Pleurotus eringi“.
Was die Fauna betrifft, so ist die wichtigste Tierart der Gargano-Hirsch, das Symbol des Parks, der einer der wenigen autochthonen Kerne in Italien ist. Zu den anderen Säugetierarten gehören Wildschweine, Wiesel, Damhirsche, Steinmarder, Wildkatzen, Igel, Maulwürfe und Hasen. Die Mönchsrobbe, die früher in den Höhlen der Tremiti-Inseln lebte, ist ausgestorben.
Tremiti-Inseln
Berühmt ist in dieser Hinsicht die Höhle von Bue Marino.
Der Gargano-Park zeichnet sich auch durch die Anwesenheit zahlreicher Vogelarten aus: mehr als 150 der insgesamt 240 Arten, die in Italien nisten, nisten hier. Es gibt fünf Spechtarten: Grünspecht, Großer Rotspecht, Kleiner Rotspecht, Mittlerer Rotspecht und Weißrückenspecht; Raubvögel: Sperber, Wanderfalke und zahlreiche nächtliche Raubvögel. In den Feuchtgebieten leben Rotreiher und Wildgänse, in den Sumpfgebieten Reptilien und Amphibien wie die Landschildkröte und der Dalmatinerfrosch.
Link zur Website des Nationalparks Gargano